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Für eine finanziell unabhängige Zukunft: So sprichst du sorgenfrei mit deinem Partner über Geld

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Auch wenn es schwer sein kann, deine eigene Einstellung zum Geld klar zu benennen und mit deinem Partner darüber zu sprechen, birgt ein offenes Geldgespräch immense Vorteile für eure Beziehung. Ihr könnt dadurch große Konflikte vermeiden und schafft eine solide Basis für eure gemeinsame Zukunft. Wie du dich mit deinem Partner zu eurem ersten Finanzrendezvous verabredest und wie du Schritt für Schritt vorgehen kannst, um ein entspanntes und sorgenfreies Gespräch zu führen, das alles erfährst du in diesem Blogartikel.

1. Das Wichtigste Zusammengefasst

  • Ein häufiger Denkfehler: Viele glauben, dass Geld erst beim Hauskauf oder Kinderkriegen eine Rolle spielt. Tatsächlich beginnt das Thema schon viel früher – vielleicht sogar beim ersten Date.

  • Ein Geldgespräch bietet viele Vorteile für die Beziehung. Wenn du und dein Partner es schafft regelmäßig offene und ehrliche Gespräche über Geld zu führen, werdet ihr schnell feststellen, wie wichtig und wertvoll solche Gespräche für eure Beziehung sind.

  • Bevor du mit deinem Partner zielgerichtet über eure Finanzen sprechen kannst, solltet ihr beide euch klar darüber werden, wie eure persönliche Einstellung zu Geld aussieht. Deshalb ist es wichtig, dass sowohl du als auch dein Partner euch vor dem ersten Geldgespräch Gedanken darüber macht, wie eure eigenen Geldgewohnheiten sind.

2. Über Geld sprechen? Aber warum, wir lieben uns doch!

Über Geld sprechen mit deinem Partner? Muss das wirklich sein? Schließlich liebt ihr euch und Geld sollte doch in einer Beziehung keine Rolle spielen oder? So denkst du vielleicht zu Beginn eurer Partnerschaft. Doch sobald der Alltag einkehrt und die rosarote Brille abgesetzt wird, können selbst kleine finanzielle Ungleichgewichte Stress, Konflikte und Unzufriedenheit hervorrufen.

Besonders größere Gehaltsunterschiede können eine Belastung sein. Wie teuer darf der nächste Urlaub sein? Wieviel Geld soll in die gemeinsame Einrichtung fließen? Ohne offene und ehrliche Gespräche über Geld entwickeln sich solche Fragen schnell zu wahren Beziehungskillern, die früher oder später zu größeren finanziellen Konflikten führen können.

Ein häufiger Denkfehler: Viele glauben, dass Geld erst beim Hauskauf oder Kinderkriegen eine Rolle spielt. Tatsächlich beginnt das Thema schon viel früher – vielleicht sogar beim ersten Date, wenn entschieden wird, ob der Mann einlädt oder du deine Drinks und den Kinobesuch selbst bezahlen möchtest. Je ernster die Beziehung wird, desto tiefergehender werden auch die Geldgespräche. Deshalb ist es ratsam, frühzeitig mit kleineren Geldthemen zu beginnen, damit ihr als Paar nicht überfordert werdet, wenn die größeren Entscheidungen anstehen.​

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Jede hat seine eigene Einstellung zu Geld. Für manche ist es eine Last, für andere bedeutet es Freiheit. Unsere Sicht auf Geld wird oft durch unsere Kindheit und persönliche Erfahrungen geprägt. Diese Einstellung entscheidet auch darüber, ob du offen für ein Geldgespräch mit deinem Partner bist oder nicht.

Um ein erfolgreiches Gespräch über Geld zu führen, ist es wichtig, zu verstehen, wie dein Partner über Geld denkt. Aber wie kannst du das herausfinden, wenn er oder sie beim Thema Finanzen direkt abblockt? Keine Sorge, in Kapitel 7 bekommst du von mir ein paar Tipps, was du tun kannst, um deinen Partner doch zu einem Gespräch zu bewegen.

Auch wenn Finanzen ein schwieriges Thema sein können, das nicht gerade Lust auf mehr macht: Es lohnt sich, darüber zu sprechen – und manchmal sogar zu streiten –, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Geld ist ein wichtiger Bestandteil eures täglichen Lebens. Unterschiede in der Einstellung zu Geld können Herausforderungen darstellen, doch sie sind nicht unüberwindbar. Am Ende sollte Geld niemals ein Trennungsgrund sein!

3. Das erste Geldgespräch zwischen mir und meiner Frau

Unser erstes richtiges Gespräch über Geld fand kurz vor dem Einzug in unsere erste gemeinsame Wohnung statt. Meine Frau wollte die Aufteilung der Miete und der gemeinsamen Kosten besprechen. Sie schlug eine Lösung vor, die ich anfangs als unfair empfand – heute sehe ich das jedoch anders.

 

Damals dachte ich, dass eine 50:50-Aufteilung der Kosten die fairste Lösung wäre. Meine Frau war jedoch der Meinung, dass die Kostenaufteilung immer in Relation zum Einkommen stehen sollte. Der Partner, der mehr verdient, sollte auch einen größeren Teil der gemeinsamen Ausgaben tragen.

Ich muss zugeben, dass ich alles andere als begeistert war, als sie mit dieser Idee auf mich zukam. Sie war zu der Zeit noch Studentin und verdiente deutlich weniger als ich. Das bedeutete, dass ich von den 730 € Gesamtkosten, 570 € übernehmen musste, während sie nur 160 € beisteuerte. Im ersten Moment fühlte sich das für mich ungerecht an. Doch nachdem wir offen darüber gesprochen hatten, erkannte ich, dass ihre Lösung tatsächlich fairer war.

Durch unser erstes Geldgespräch konnten wir eine gerechte Kostenaufteilung finden, und ich habe eine neue Perspektive auf das Thema Gerechtigkeit bei Finanzen gewonnen. Seitdem treffen wir uns regelmäßig zu einem „Finanzdate“ und besprechen die verschiedensten Themen, die unsere gemeinsamen Finanzen betreffen.

4. Ein offenes Geldgespräch bietet viele Vorteile

Du hast bestimmt schon gehört, dass es besonders am Anfang einer Beziehung schwer sein kann, über Geld zu sprechen. Für viele Paare ist dieses Thema nicht nur kompliziert, sondern auch stark mit Emotionen verbunden.

Wenn du und dein Partner es jedoch schafft, diese Hürde zu überwinden und es schafft regelmäßig offene und ehrliche Gespräche über Geld zu führen, werdet ihr schnell feststellen, wie wichtig und wertvoll solche Gespräche für eure Beziehung sind.

Schauen wir uns gemeinsam an, welche Vorteile regelmäßige Geldgespräche für euch als Paar haben können:

1. Bessere Krisenbewältigung:

 

Um finanzielle Krisen zu vermeiden, ist es wichtig, offen über eure Finanzen zu sprechen. Nur so könnt ihr Transparenz schaffen und dafür sorgen, dass beide Partner eine klare Übersicht über die gemeinsame finanzielle Situation haben. Im Notfall wisst ihr dann genau, was zu tun ist, und könnt schneller und effektiver handeln.

2. Vermeidung von Konflikten und Streitigkeiten:

 

Unstimmigkeiten über Ausgaben oder unterschiedliche Umgangsweisen mit Geld führen oft zu Streit in Beziehungen. Diese Konflikte werden immer wieder auftauchen, wenn ihr euch nicht die Zeit nehmt, ernsthafte Gespräche über eure Finanzen zu führen und gemeinsam Lösungen zu finden. Solche Gespräche helfen, Vertrauen aufzubauen und euch gegenseitig auf eurer finanziellen Reise zu unterstützen.

3. Stärkung der Beziehung:

 

Der Anfang mag schwierig sein, aber mit Ehrlichkeit, Respekt und Verständnis kann das Gespräch über Geld eure Beziehung stärken und eure Bindung vertiefen. In einer starken Partnerschaft geht es nicht nur darum, gemeinsam Geld zu verdienen oder auszugeben, sondern auch darum, als Team finanzielle Herausforderungen zu meistern, gemeinsame Träume zu verwirklichen und finanzielle Ungleichgewichte in der Beziehung zu vermeiden. Wenn ihr offen über Geld redet, fördert das Vertrauen und zeigt, dass ihr euch gegenseitig auf eurem Weg unterstützt.

4. Gemeinsame finanzielle Ziele effektiver erreichen:


Wenn ihr eure Ausgaben, Sparziele und Investitionen gemeinsam plant, könnt ihr eure finanziellen Ziele viel effektiver erreichen. Ihr habt die Möglichkeit, eine gemeinsame Strategie zu entwickeln, die auf eure individuellen Bedürfnisse und Wünsche abgestimmt ist.

5. Verantwortung teilen:


Durch offene Gespräche über Geld können beide Partner Verantwortung übernehmen und Entscheidungen gemeinsam treffen. Dadurch werden alte Rollenbilder aufgebrochen, in denen oft nur der Mann über die Finanzen bestimmt hat. So könnt ihr finanzielle Ungleichgewichte in der Beziehung auflösen und vermeiden, dass nur einer von euch die Kontrolle über die Finanzen hat.

6.Unterschiede rechtzeitig erkennen:


Durch gezielte Fragen zu Finanzen könnt ihr früh feststellen, ob es in wichtigen Bereichen Unstimmigkeiten gibt und Lösungen finden, bevor diese zu großen Problemen führen. Es ist immer besser, solche Differenzen frühzeitig zu erkennen, anstatt später in der Beziehung unangenehm überrascht zu werden.

5. Auf das erste Geldgespräch richtig vorbereiten

Bevor du mit deinem Partner zielgerichtet über eure Finanzen sprechen kannst, solltet ihr beide euch klar darüber werden, wie eure persönliche Einstellung zu Geld aussieht. Deshalb ist es wichtig, dass sowohl du als auch dein Partner euch vor dem ersten Geldgespräch Gedanken darüber macht, wie eure eigenen Geldgewohnheiten sind.

Jeder Mensch – auch du – hat ein bestimmtes Verhältnis zu Geld, das sich meist schon in der Kindheit entwickelt. Oft spricht man hier vom „Money-Mindset“. Das Money-Mindset beschreibt dein finanzielles Bewusstsein – also deine Denkweise, Einstellung und Haltung gegenüber Geld und Finanzen im Allgemeinen.

 

Dein Ziel sollte es sein, vor eurem ersten Gespräch herauszufinden, wie dein eigenes Money-Mindset aussieht. In einem meiner Blogartikel habe ich bereits ausführlichen erklärt, wie du Schritt für Schritt dein finanzielles Bewusstsein besser verstehen und gezielt daran arbeiten kannst.

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Money Mindset - in 3 Schritten zu mehr

finanziellen Erfolg

6. Diverse Tipps, für ein erstes erfolgreiches Geldgespräch

Das erste Geldgespräch sollte sich nicht wie ein nervenaufreibendes erstes Date anfühlen, bei dem dein Herz schneller schlägt und deine Hände vor Nervosität schwitzen. Im Idealfall laufen Geldgespräche so entspannt und selbstverständlich ab wie jedes andere Alltagsgespräch.

Wenn du jedoch die treibende Kraft in eurer Beziehung bist und endlich offen über Geld und Finanzen sprechen möchtest, kann sich das erste Gespräch leider trotzdem etwas ungewohnt anfühlen. Viele fragen sich dann, wie sie den Wunsch nach einem Geldgespräch am besten beim Partner ansprechen können.

Um dir den Einstieg zu erleichtern, findest du hier ein paar hilfreiche Tipps:

 

Tipps, um das erste Geldgespräch bei deinem Partner anzusprechen: 

  1. Den richtigen Moment wählen: Finde einen Zeitpunkt, an dem ihr beide entspannt und ungestört seid. Vermeide Zeiten, in denen einer von euch gestresst oder abgelenkt ist.

  2. Offen und ehrlich sein: Drücke deine Wünsche klar und ohne Vorwürfe aus. Erkläre, warum du das Thema ansprechen möchtest und wie wichtig es für eure gemeinsame Zukunft ist. Zeige aber auch Bereitschaft, die Gedanken und Bedenken deines Partners anzuhören.

  3. Positive Sprache verwenden: Formuliere das Thema positiv. Statt "Wir müssen über unsere Finanzen reden" könnte es heißen "Ich möchte mit dir über unsere finanziellen Zukunftspläne sprechen."

 

Tipps, damit das erste Geldgespräch erfolgreich verläuft:

  1. Legt Regeln für euer Geldgespräch fest: Gerade wenn es um so emotionale Themen wie Geld und Finanzen geht, ist es sinnvoll gewisse Gesprächsregeln festzuhalten. Mehr dazu findest du auch im Abschnitt 5.3.

  2. Sanfter Einstieg: Beginne das Gespräch nicht direkt mit Zahlen, Problemen oder so tiefgründigen Fragen, die deinen Partner direkt überrollen. Beginne mit leichten Einstiegsfragen, damit ihr beide die Möglichkeit habt, gegenseitig eure Einstellung zu Geld besser kennenzulernen.

  3. Vermeidet ein langes Gespräch: Vorteilhaft ist es mehrere kürzere Geldgespräche zu führen, anstatt ein einziges langes Gespräch. Auf diese Weise könnt ihr eine regelmäßige Gewohnheit daraus machen und beispielweise vereinbaren, dass ihr euch einmal monatlich zusammenfindet und über eure Geldangelegenheiten sprecht.

  4. Zuhören und Verständnis zeigen: Höre deinem Partner aufmerksam zu und zeige Verständnis für seine Sichtweise. Vermeide Unterbrechungen und lass ihn ausreden.

  5. Der passende Ort: Findet den für euch passende Ort, an dem ihr ungestört und ungezwungen über Geld und Finanzen sprechen könnt. Mehr dazu auch in Abschnitt 5.4

 

Tipps für Regeln, die ihr festhalten solltet:

  1. Regelmäßige Geldgespräche: Legt fest, wie oft ihr euch zukünftig über eure Finanzen austauschen wollt – etwa monatlich oder vierteljährlich.

  2. Offene Kommunikation: Vereinbart, immer offen und ehrlich über finanzielle Sorgen, Wünsche und Pläne zu sprechen.

  3. Transparenz über Finanzen: Seid transparent über eure Einnahmen, Ausgaben, Schulden und Ersparnisse.

  4. Respekt und Geduld: Respektiert die Meinungen und Bedürfnisse des anderen und begegnet euch mit Geduld.

 

Tipps zur Auswahl des Ortes für das erste Geldgespräch:

  1. Ruhiger und neutraler Ort: Wählt einen Ort, an dem ihr euch beide wohlfühlt und ungestört sprechen könnt. Ein ruhiger Raum zu Hause, ein gemütliches Café oder ein Spaziergang im Wald können ideal sein.

  2. Keine Ablenkungen: Vermeidet Orte, an denen es viele Ablenkungen gibt. Schaltet am besten alle elektronische Geräte aus wie der Fernseher oder das Handy, damit ihr ungestört sprechen könnt.

  3. Wohlfühlatmosphäre: Schafft eine angenehme Atmosphäre – vielleicht mit einer Tasse Tee oder Kaffee. Das hilft, das Gespräch entspannt anzugehen.

7. Worüber spricht man denn genau in einem Geldgespräch?

Nachdem wir nun über die Rahmenbedingungen und den idealen Einstieg gesprochen haben, bleibt noch die Frage: Worüber sollst du mit deinem Partner eigentlich sprechen?

Damit euer erstes Geldgespräch – und auch alle weitere – erfolgreich verläuft, habe ich dir im Folgenden eine Reihe von Anregungen in Form von Fragen zusammengestellt, die ihr für eure Finanzdates nutzen könnt. Die Fragen sind in drei Level eingeteilt: Je höher das Level, desto tiefgründiger sind die Fragen.

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7.1 Level 1 Finanzfragen zum Einstieg und kennenlernen

Ihr steht noch am Anfang eurer (Geld-) Beziehung und seid bereit, euer erstes Finanzgespräch zu führen? Perfekt! Die folgenden Fragen können euch dabei helfen, einen entspannten und lockeren Einstieg zu finden. Sucht euch am besten 3 bis 5 Fragen aus und startet euer Finanzrendezvous.

  • Wie viel verdienst du? – Diese Frage ist kein Scherz, viele Paare wissen nicht, wie viel Ihr Partner verdient!

  • Wie sehen deine finanziellen Ziele aus?

  • Wie viel sparst du monatlich?

  • Wie stehst du zum gemeinsamen oder getrennten Bankkonto?

  • Wie viel willst du für Notfälle sparen?

  • Wie stehst du zu Krediten?

  • Hast du Schulden?

  • Investierst du? Wenn ja in was?

  • Wie sorgst du fürs Alter vor?

  • Wie wichtig ist dir finanzielle Unabhängigkeit?

  • Welche Versicherungen hast du für dich abgeschlossen?

  • Welche Lebensziele auch beruflicher Natur hast du?

  • Angenommen, du würdest morgen plötzlich 1.000.000€ gewinnen. Was würdest du damit anstellen?

  • Wie war die finanzielle Situation in deiner Kindheit?

  • Wofür gibst du gerne Geld aus?

  • Wofür hättest du gerne mehr Geld?

  • Wofür hast du bis heute Schulden aufgenommen und würdest du es wieder tun?

  • Hast du schon einmal eine Budgetplanung gemacht und deine Einnahmen sowie Ausgaben verfolgt?

  • Was sind deine Werte, wenn es um Geld geht?

  • Was war bisher deine beste bzw. schlechteste Investition?

7.2 Level 2 Finanzfragen, das Level-up für eure Partnerschaft

Ihr seid bereit, eure Beziehung auf das nächste Level zu bringen? Sehr gut! Nachdem ihr euch idealerweise schon mehrmals zu einem Finanzdate getroffen habt, ist es jetzt an der Zeit, tiefgründigere Finanzthemen anzusprechen. Die folgenden Fragen können euch dabei helfen:

  • Was wollen wir uns gemeinsam aufbauen? Bzw. wie sehen unsere gemeinsame Ziele und Wünsche aus?

  • Wie wollen wir wohnen? In einem Eigenheim oder zu Miete?

  • Wie gehen wir mit großen Ausgaben um?

  • Wollen wir heiraten?

  • Wollen wir Kinder haben, wenn ja wie viele?

  • Wie würdest du es dir wünschen, dass wir unsere Finanzen regeln?

7.3 Level 3 Finanzfragen, tiefgründiger geht es nicht mehr

Allgemeine Level 3 Finanzfragen

Ihr habt euch hoffentlich inzwischen daran gewöhnt, offen und ohne Hemmungen über eure Finanzen zu sprechen. Steht ihr nämlich kurz davor, in eure erste gemeinsame Wohnung zu ziehen dann ist es jetzt an der Zeit, euch mit wirklich tiefgründigen Finanzfragen auseinanderzusetzen:

  • Wie sieht unser Finanzplan aus?

  • Welche Versicherungen brauchen wir?

  • Wie betreiben wir Vermögensaufbau, zusammen oder getrennt?

  • Wie stehst du zu einem Ehe- bzw. Partnerschaftsvertrag?

  • Wie soll unser Kontensystem aussehen?

  • Was sind für dich gemeinsame Kosten und wie wollen wir diese Aufteilen?

  • Wie soll das Erbe geregelt werden?

  • Wie gehen wir mit Krediten um?

  • Wie gehen wir mit Einkommensausfälle um?

Level 3 Finanzfragen für das Geldgespräch über Kinder

Ihr seid euch einig: Ihr wünscht euch Kinder! Herzlichen Glückwunsch, euch steht eine wundervolle und aufregende Zeit bevor. Doch oft werden Paare noch von alten Geschlechterrollen und Erwartungen beeinflusst, was dazu führen kann, dass die Frau und Mutter in finanzielle Abhängigkeit gedrängt wird. Eine erfolgreiche finanzielle Partnerschaft basiert jedoch auf Gleichberechtigung und Transparenz.

Ungleichgewichte entstehen leicht, wenn dein Partner deutlich mehr verdient als du oder wenn er es als selbstverständlich ansieht, dass du deine Karriere für die Kindererziehung aufgibst und dich der „unbezahlten“ Arbeit wie Kinderbetreuung oder Hausarbeit widmest. Solche Ungleichgewichte können Machtverschiebungen, Schuldgefühle und Missverständnisse in der Beziehung verursachen.

Deshalb steht dir als Frau nun die schwierigsten Geldgespräche bevor. Jetzt wird sich entscheiden, ob du deine finanzielle Unabhängigkeit bewahren kannst oder nicht. Bereite dich deshalb gut auf die kommenden Gespräche mit deinem Partner vor.

Warum das so wichtig ist?

 

Ganz einfach:

 

Die Geburt eines Kindes ist das finanziell einschneidendste

Ereignis im Leben einer Frau!

 

Es ist von großer Bedeutung, dass du jederzeit finanziell auf eigenen Beinen stehen kannst und weiterhin finanziell Unabhängigkeit bleibst. Besprecht deshalb die folgenden Fragen und entwickelt ein faires Elternzeitmodell und sorgt dafür, dass ihr Elternzeit, Elterngeld, Betreuungszeit und die Chance auf eine berufliche Karriere fair untereinander aufteilt.

Folgende Fragen solltet ihr unbedingt VOR der Geburt klären:

​​

1. Finanzielle Planung während der Elternzeit

  • Wie wird sich unser Haushaltseinkommen verändern, wenn einer von uns in Elternzeit geht?

  • Können wir mit dem verbleibenden Einkommen unsere monatlichen Ausgaben decken?

  • Müssen wir unser Budget überarbeiten, um es an die neuen Lebensumstände anzupassen?

  • Welche festen und variablen Kosten können wir reduzieren, um finanziell flexibler zu sein?

 

2. Rollenverteilung und Arbeitsaufteilung

  • Wer soll arbeiten gehen und das Geld verdienen?

  • Wie stellst du dir die Rollenverteilung vor?

  • Wie wollen wir die Elternzeit und Betreuungszeit untereinander aufteilen?

  • Wie wird das Elterngeld untereinander aufgeteilt?

  • Ist es möglich, dass wir beide Teilzeit arbeiten und gleichzeitig weiter an unserer Karriere arbeiten?

  • Wie stehst du zu Ausgleichszahlungen für die Person, die unbezahlte Betreuungs- und Hausarbeit leistet?

3. Versicherungen und Rücklagen

 

  • Wie wollen wir unser Kind krankenversichern?

  • Haben wir genug Ersparnisse, um unvorhergesehene Kosten während der Schwangerschaft und nach der Geburt zu decken?

  • Müssen wir unseren Notgroschen erweitern?

  • Wie viel sollten wir monatlich für zukünftige Ausgaben, wie Kinderbetreuung, Bildung und größere Anschaffungen, zurücklegen?

4. Ausgabenplanung für das Kind

  • Wie hoch werden die einmaligen Anschaffungskosten für das Baby sein (Kinderwagen, Babymöbel, Kleidung)?

  • Welche laufenden Kosten müssen wir einplanen (Windeln, Nahrung, Kleidung)?

  • Möchten wir bestimmte Ausgaben, wie beispielsweise Spielzeug und Kleidung, gebraucht kaufen, um Geld zu sparen?

  • Welche Geschenke und Unterstützung können wir von Familie und Freunden erwarten?

5. Kinderbetreuung und Wohnsituation

  • Wie möchten wir die Kinderbetreuung nach der Elternzeit organisieren?

  • Können wir uns eine externe Betreuung (Krippe, Tagesmutter) leisten, oder gibt es andere Optionen, wie Großeltern oder Freunde?

  • Wie hoch sind die Kosten für die geplante Kinderbetreuung und wie werden wir sie finanzieren?

  • Ist unsere derzeitige Wohnung groß genug für ein Kind, oder sollten wir über einen Umzug nachdenken?

  • Können wir uns einen Umzug oder eine Vergrößerung unserer Wohnung leisten?

  • Wie wirkt sich eine Veränderung der Wohnsituation auf unsere Finanzen aus (höhere Miete, Umzugskosten)?

6. Aufgabenverteilung und Unterstützung im Alltag

  • Wie wollen wir die ganzen neuen Aufgaben untereinander aufteilen, wenn das Kind da ist? (Planen, kümmern, Geschenke kaufen, Kind hin und her fahren, Haushalt etc.)

  • Sollen wir die Hausarbeit auslagern, um mehr Freizeit zu gewinnen?

  • Wer bleibt zu Hause, wenn das Kind krank wird?

7. Finanzielle Zukunft des Kindes

  • Wie möchten wir für die Zukunft unseres Kindes sparen (z.B. Sparplan, Ausbildung, Studium)?

Kostenloser Workshop

Mit PLAN durch den Finanzdschungel

Träumst du davon, finanzielle Sorgen souverän anzugehen und zu lösen? Möchtest du als Mama finanzielle Sicherheit für dich und dein Kinder erlangen?

 

Dann tauche in meinem kostenlosen Workshop in die faszinierende Welt der Finanzen ein und erhalte eine klare, strukturierte Anleitung. Schritt für Schritt helfe ich dir auf deinem Weg durch den Finanzdschungel, damit du in jeder Lebenslage unabhängig und frei von finanziellen Sorgen bist.

Level 3 Finanzfragen für Mütter die finanziell Unabhängig werden möchten

Immer wieder habe ich Frauen und Mütter in meinem Coaching, die nach mehreren Jahren Ehe endlich beschließen, finanziell unabhängig zu werden. Wenn dich das auch betrifft und bisher dein Partner die gemeinsamen Finanzen verwaltet hat, erwartet dich jetzt wahrscheinlich das eine oder andere spannende Gespräch.

 

Finanzielle Unabhängigkeit kannst du nämlich nur erreichen, wenn du einen umfassenden Überblick über die gemeinsamen Finanzen hast. Es ist also wichtig, dass dein Partner alle notwendigen finanziellen Informationen mit dir teilt.

 

  • Welche Bankkonten und Depots besitzen wir?

  • Wie lauten die Zugangsdaten und wo finde ich sie?

  • Auf wen läuft das Konto/Depot?

  • Habe ich auch unwiderrufliche Zugriffsrechte und kann ich Geld abheben oder Änderungen vornehmen?

 

Das sind sehr wichtige Fragen! Du musst wissen: Bei einer Scheidung gibt es kein „Diebstahl“. Wenn dein Partner im Falle einer Scheidung mehrere Tausend Euro vom gemeinsamen Konto verschwinden lässt, hast du das Nachsehen!

 

Ebenso problematisch ist es, wenn alle Konten und Depots nur auf seinen Namen laufen. Ich muss dir nicht erklären, wie das bei einer Scheidung enden könnte.

 

Weitere wichtige Fragen sind ebenfalls:

 

  • Wie sieht unsere aktuelle finanzielle Situation aus?

  • Wie hoch sind unsere monatlichen Einnahmen und Ausgaben?

  • Worin investieren wir unser Geld?

  • Hat sich dein Partner bereits um die Altersvorsorge gekümmert? Ist dieses Vermögen ebenfalls für euch beide gedacht?

  • Wie betreiben wir Altersvorsorge und wie ist der status quo?

  • Falls ihr ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung besitzt, steht ihr beide im Grundbuch als Eigentümer?

  • Welche Abonnements gibt es? Und mit welchen Unternehmen wurden Verträge abgeschlossen, die laufend Kosten verursachen, z. B. Strom-, Gas- und Internetanbieter?

  • Welche Versicherungen besitzt ihr?

  • Wer kümmert sich um eure Steuererklärung?

  • Gibt es laufende Kredite? Hole dir auch dazu alle wichtigen Informationen ein.

8. Mein Partner blockiert, wird wütend und möchte einfach nicht über Geld sprechen. Was kann ich tun?

Du hast bereits mehrere Anläufe versucht doch dein Partner vermeidet das Thema partout, reagier gereizt oder wütend und blockiert komplett wenn du nur ansatzweise mit ihm über Geld sprechen möchtest?

 

Diese Situation kann frustrierend und belastend sein. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, warum das Thema für deinen Partner so sensibel ist. Aus diesem Grund könnte der erste wichtige Schritt folgender sein:

 

1. Verstehen, woher die Abwehr kommt

Menschen haben oft tief verwurzelte Überzeugungen und Ängste in Bezug auf Geld, die aus ihrer Kindheit, Erfahrungen oder sogar gesellschaftlichen Erwartungen stammen. Vielleicht ist Geld für deinen Partner mit Gefühlen von Scham, Mangel oder Versagen verbunden.

 

Es könnte hilfreich sein, darüber nachzudenken, welche Rolle Finanzen in seiner Vergangenheit gespielt haben. Hat er vielleicht in einer Familie gelebt, in der Geld immer ein Problem war? Oder gab es das Gegenteil und er hat nie gelernt, Verantwortung für Finanzen zu übernehmen?

 

2. Der richtige Zeitpunkt und Ort

Ein Finanzgespräch sollte niemals spontan oder mitten in einem Streit begonnen werden. Der richtige Moment ist entscheidend. Suche dir eine entspannte, ungestörte Situation aus, in der ihr beide offen und ruhig seid. Es hilft, das Gespräch vorher anzukündigen: „Ich würde gerne über unsere Finanzen sprechen, damit wir beide uns sicherer fühlen. Wann wäre ein guter Zeitpunkt für dich?“

 

3. Gemeinsame Ziele statt Vorwürfe

Konzentriere dich darauf, gemeinsame Ziele zu definieren, statt den Partner in die Defensive zu drängen. Statt zu sagen: „Du redest nie über Geld!“ könntest du sagen: „Ich möchte, dass wir uns zusammen eine stabile Zukunft aufbauen. Wie können wir das gemeinsam schaffen?“ Der Fokus auf positive Ergebnisse kann helfen, emotionale Barrieren abzubauen.

 

4. Neutraler Ton und Emotionen steuern

Wenn dein Partner bereits in der Vergangenheit wütend wurde, sobald das Thema Finanzen aufkam, ist es wichtig, auf deine eigene Reaktion zu achten. Bleibe ruhig, auch wenn du dich unverstanden fühlst. Zeige Verständnis für seine Emotionen und mache deutlich, dass du nicht auf Konfrontation aus bist, sondern nach einer Lösung suchst. Manchmal hilft es, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken, wenn du merkst, dass die Situation eskaliert.

 

5. Externe Hilfe – Paarberatung oder Finanzcoach

Manchmal ist es schwer, ohne externe Unterstützung einen gemeinsamen Nenner zu finden. Eine Paarberatung kann helfen, emotionale Hürden zu überwinden und miteinander in Kommunikation zu treten. Alternativ könnte ein neutraler Finanzcoach helfen, Struktur in die Finanzen zu bringen und dem Partner zu zeigen, dass es nicht um Kontrolle oder Vorwürfe geht, sondern um einen gemeinsamen Weg.

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