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Privaten Finanzplan erstellen - gewinne erfolgreich die Oberhand über deine Finanzen mit dieser Finanzplan-Vorlage

Kurz innehalten, seine Gedanken sammeln und Schritt für Schritt vorgehen, ist eine gute Expertise, wenn es darum geht einen privaten Finanzplan zu erstellen. Gerade bei den eigenen Finanzen, sollte man nicht gedankenlos vorgehen, denn schließlich möchte man nicht wie ein orientierungsloser Kapitän auf dem Meer umhersegeln. In diesem Artikel werden wir also die Fragen klären:

Wie sieht ein Finanzplan aus? Und welche Aufgaben müssen bei einer Finanzplanung umgesetzt werden? 

Image by Volodymyr Hryshchenko

1. Warum einen Finanzplan erstellen?

Warum einen Finanzplan erstellen? Die Frage lässt sich kurz und knapp beantworten:
 

  1. Erlange ein tieferes und klareres Verständnis

  2. Orientierung 

  3. Finanzielle Kontrolle

 
 

Verständnis


Sobald es um die eigenen Finanzen geht, fühlen sich viele wie in einem Finanzdschungel: allein, orientierungslos und überfordert. Kein Wunder, auf eine finanzielle Grundausbildung in der Schule kann man schließlich lange warten. Für mich leider vollkommen unverständlich, denn Geld ist ein Thema, das jeden betrifft und das quasi rund um die Uhr.
 

Wer aber das Ziel hat seinen eigenen Finanzplan zu erstellen, der kommt nicht drumherum sich tiefer mit seinen Finanzen auseinanderzusetzen. Dadurch erlangt man sowohl ein tieferes und klareres Verständnis über die eigene finanzielle Situation und schafft es auch ein erfolgreicheres finanzielles Leben zu führen.

 

 

Orientierung
 

Eine fehlende finanzielle Grundausbildung führt unweigerlich zu einem Chaos. Denn Unwissenheit verursacht Ängste, sich tiefer mit einem unbekannten Thema auseinander zu setzen. Und das ist auch kein Wunder, denn man hat meist nicht gelernt:
 

  • richtig und ausgewogen mit seinem Geld umzugehen,

  • worauf es bei den eigenen Finanzen ankommt,

  • wie man richtig spart und Vermögensaufbau betreibt,

  • wie man finanzielle Ziele definiert

  • und man hat nicht einmal gelernt, dass auf den Staat und sein gesetzliches Rentensystem kein Verlass ist
     

Das führt automatisch dazu, dass man blind und nichtsahnend dem finanziellen Abgrund entgegen läuft. Man gibt womöglich mehr Geld aus, als man einnimmt. Besitzt irgendwelche Versicherungen und andere Anlageprodukte, die man nicht versteht, viel Geld kosten und das alles nur, weil ein Finanzberater sie empfohlen und erfolgreich verkauft hat.
 

Dieses Chaos lässt sich aber mit einem Finanzplan auflösen:
 

  • man analysiert nicht nur seine IST-Situation,

  • sondern macht sich Gedanken über die eigenen finanziellen Ziele und definiert diese,

  • man überlegt sich, wie man sie mit seinen finanziellen Mitteln am besten erreichen kann

  • und wie man seinen Weg dorthin richtig absichert
     

Man räumt also in seinen Finanzen auf, macht sich einen Plan, um die eigenen Ziele zu erreichen und gewinnt so die Orientierung zurück.

 

Finanzielle Kontrolle (Überblick behalten)
 

Fehlendes Wissen führt also unweigerlich zu einem Chaos und das Chaos endet darin, dass man nicht die Oberhand über seine Finanzen hat. Man fühlt sich automatisch hilflos, überfordert und das finanzielle Selbstbewusstsein sinkt. Hat man erst einmal diesen Punkt erreicht, ist es wie eine Abwärtsspirale, der man allein nur noch sehr schwer entkommen kann.

Der erste Schritt ist also ein finanzielles Grundwissen aufzubauen, damit man die richtigen finanziellen Entscheidungen treffen kann.  Anschließend gewinnt man mit einem Finanzplan auf der eine Seite eine klare Orientierung und auf der anderen Seite gewinnt man die finanzielle Kontrolle über die eigenen Finanzen. Vorausgesetzt man erledigt die einzelnen Aufgaben, die man bei einem guten Finanzplan umsetzen sollte.

2. Das Wichtigste zusammengefasst

  • Mit einem Finanzplan gewinnt man

    • ein tieferes Verständnis für die eigene Finanzen

    • eine klare Orientierung, weil man seine Finanzen nicht nur aufgeräumt und strukturiert, sondern sich auch klare finanzielle Ziele definiert hat

    • die finanzielle Kontrolle und die Oberhand über seine Finanzen

 

  • Bei der Finanzplanung sollten folgende Aufgaben und Inhalte umgesetzt werden:

    • Fundament: die wichtigsten Versicherungen je nach Lebensphase

    • Erdgeschoss: Notgroschen, Budgetplanung, Geldvernichter beseitigen und ein eigenes Kontensystem erstellen

    • Erstes Stockwerk: Konsumkredite tilgen, finanzielle Zukunftsplanung

    • Dach: Finanzielles Ziel definieren und Vermögensaufbau betreiben

 

  • Der erste wichtige Schritt ist die IST-Analyse:

    • Wie sieht meine aktuelle finanzielle Situation aus?

    • Welche Versicherungen habe ich bereits abgeschlossen?

    • Wie hoch ist mein Notgroschen?

    • Wie hoch soll mein Notgroschen mindestens sein?

    • Wie viele Konten besitze ich?

    • Wie hoch sind meine monatlichen Fixkosten / Einnahmen?

    • Habe ich mir schon Gedanken über teure Anschaffungen in der Zukunft gemacht?

    • Wenn ja, um welche Anschaffungen handelt es sich und wann sind sie fällig?

    • Welche Konsumkredite/Immobiliendarlehens besitze ich?

    • Wie hoch sind die Zinsen und die noch zu tilgenden Beträge der Kredite?

    • Wie viel Vermögen besitze ich bereits?

    • Welche Anlageprodukte / Vermögenswerte habe ich schon abgeschlossen?

 

  • Der zweite Schritt: Der Soll-Finanzplan:

    • Wann möchte ich in die Rente gehen?

    • Wie groß ist meine Rentenlücke und mein finanzielles Ziel?

    • Welche Versicherungen sind für meine Lebensphase notwendig?

    • Wie soll mein Kontensystem aussehen?

    • Wie hoch soll mein Notgroschen sein?

    • Wie sieht meine Budgetplanung aus?

    • Welche Geldvernichter verstecken sich bei mir und wie kann ich sie beseitigen?

    • Besitze ich Konsumkredite? Wenn ja, wie schnell kann ich sie tilgen?

    • Welche größeren Anschaffungen / Ausgaben kommen in den nächsten Jahren auf mich zu?

    • In welche Anlageklassen möchte ich investieren?

      • In welcher Reihenfolge?

      • Mit welcher Gewichtung?

    • Wie kann ich weitere Einkommensströme aufbauen?

3. Finanzielle Bildung

Möchte man einen Finanzplan erstellen, dann ist eine gewisse finanzielle Grundbildung absolut notwendig. Das heißt jetzt nicht, dass man ein Studium mit Schwerpunkt "Finanzen" studiert haben muss oder verstehen muss, wie wirtschaftliche Faktoren zusammenhängen und sich gegenseitig beeinflussen.

Viel mehr geht es darum, die richtigen finanzielle Entscheidungen treffen zu können. Das ist nur möglich, wenn man sich ein finanzielles Grundwissen angeeignet hat.

Letztendlich gibt es viele Wege ein finanzielles Wissen aufzubauen. Hat man viel Zeit und viel Geduld, dann ist der günstigste Weg sich das Wissen mit Hilfe von Internetrecherche und dem Lesen von Finanzbüchern anzueignen.

 

Apropos - falls man diesen Weg einschlagen möchte, dann hilft meine Finanzbibliothek. Dort findet jeder das für sich passende Finanzbuch.

Finanzbibliothek

Image by Austin Distel

Ist die eigene Zeit jedoch stark begrenzt, bzw. möchte man nicht Stunden, Tage bzw. Wochen mit dem Recherchieren verbringen, dann empfehle ich dir meinen Online-Workshop für Einsteiger.

Mit diesem Workshop hast du Zugang zu 41 Videos, die ein fundiertes Finanzwissen vermitteln.

Deine Vorteile:

  • Erhalte ein fundiertes Finanzwissen, sehr strukturiert und auf das Wichtigste zusammengefasst

  • In dem Workshop zeige ich dir nicht nur, wie du deine IST-Situation analysierst, sondern wir werden auch gemeinsam deinen SOLL-Finanzplan Schritt für Schritt aufbauen

  • Du wirst nicht allein gelassen. In mehreren persönlichen Gesprächen werde ich deine offenen Fragen beantworten und mit dir das weitere Vorgehen besprechen

  • Gemeinsam werden wir dich deinem finanziellen Ziel näherbringen

4. Wie sieht ein Finanzplan aus?

Jeder wünscht sich für die Finanzplanung ein Muster, an dem man sich orientieren kann. Ich werde dir auch anhand von meinem Finanzplan beispielhaft zeigen, wie der Aufbau, die Aufgaben und die Inhalte aussehen können.
 

Letztendlich muss man aber wissen, dass es so viele verschiedene Arten von Finanzplänen geben kann, wie es Finanzberater gibt. Es gibt keine einheitliche Lösung und jeder gestaltet seinen Plan anhand seiner Vorlieben und Interessen.
 

Die Grundidee von meinem Finanzplan stammt tatsächlich aus der Versicherungsgesellschaft, für die ich einmal tätig war. Allerdings habe ich den Plan ebenfalls nach meinen Vorstellungen angepasst und optimiert.
 

Das Gute für dich: Mein Finanzplan funktioniert, denn ich habe ihn bereits vor Jahren für mich erstellt und  arbeite heute immer noch damit.
 

Eines möchte ich allerdings gleich vorwegnehmen:
 

Ein Finanzplan ist nicht in Stein gemeißelt. Einmal erstellt, kann man nicht die Beine hochlegen und darauf warten, dass alles nach Plan läuft. Denn ein Finanzplan muss sich dem dynamischen Leben eines Menschen anpassen. Deshalb ist es wichtig, dass man mindesten einmal pro Jahr seinen Plan hervorholt und auf Aktualität überprüft.
 

Mein Finanzplan gleicht einem Haus mit vier Bereichen:
 

1. Das Fundament - die Absicherungen

2. Das Erdgeschoss - die finanzielle Basis

3. Erstes Stockwerk - die finanzielle Zukunftsplanung

4. Das Dach - der Vermögensaufbau

Finanzplan erstellen

Wofür die einzelnen Bereiche stehen, werde ich in den nachfolgenden Kapiteln noch etwas genauer erklären.

4.1 Das Fundament - die Absicherung

Ein Finanzplan muss stabil sein und darf nicht bei der kleinsten Erschütterung wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Denn draußen in der Welt lauern viele Gefahren, die zu einem frühzeitigen finanziellen Aus führen können:

  • Verlust der Arbeitskraft

  • Der eigene Hund bringt ein vorbeifahrendes Kind auf dem Fahrrad zu Fall, das sich dabei schwer verletzt

  • Man stößt aus Versehen einen Blumentopf vom Fensterbrett und eine vorbeilaufende Frau wird dabei am Kopf getroffen

  • Man baut eine Massenkarambolage auf der Autobahn, dabei werden mehrere Autos beschädigt und mehrere Personen schwer verletzt

  • Man erwirbt sein Traumhaus, welches kurz darauf aufgrund von eines Unfalls niederbrennt

  • Gemeinsam mit dem Lebensgefährten erwirbt man ein teures Eigenheim. Der Partner stirbt und allein kann man es finanziell nicht mehr stemmen

Alle Beispiele können zu schweren finanziellen Belastungen und teilweise sogar zum finanziellen Ruin führen. Möchte man sich dagegen schützen, hilft nur eins: die passenden Versicherungen.

Ich spreche jetzt nicht davon, dass man sich maßlos überversichert und jeden Monat ein halbes Vermögen für Versicherungsbeiträge ausgibt. In der Regel reicht je nach Lebensphase eine handvoll ausgewählter Absicherungen aus. Das Fundament beschäftigt sich also mit dem wichtigen Thema Versicherungen.

4.2 Das Erdgeschoss - die finanzielle Basis

Das Erdgeschoss ist die finanzielle Basis. Sie umfasst vier wichtige Themen, die zu einer finanziellen Stabilität verhelfen soll.

Erster Punkt - der Notgroschen

Unerwartete Ausgaben, wie z.B. eine teure Autoreparatur oder eine neue Waschmaschine, können jederzeit vor unserer Haustüre stehen. Vor allem dann, wenn man am wenigsten damit gerechnet hat und natürlich zum unpassendsten Zeitpunkt.

 

Damit dieser ungebetene Gast nicht unsere Einrichtung, also unseren Plan durcheinanderbringt und wir auch nicht kurzfristig auf teure Konsumkredite zurückgreifen müssen, ist der Notgroschen ein absolutes MUSS.

Wie hoch der Notgroschen ausfallen sollte, ist unteranderem von den Fixkosten, der eigenen Lebensphase und natürlich von den eigenen Bedürfnissen abhängig.

 

Zweiter Punkt - die Budgetplanung

Viele Menschen geben leichter Geld aus, als es einzunehmen. Es gleitet vielen nur so aus den Händen.

Besonders groß ist die Gefahr mit einer Kreditkarte. Studien haben gezeigt, dass wir mit einer Kreditkarte hemmungsloser und großzügiger einkaufen. Während einer Shoppingtour ist die Gefahr also besonders hoch, dass die eigenen Sparreserven rücksichtslos aufgebraucht werden.

Das Problem: es wurde kein Limit gesetzt. Häufig stellt man lediglich „am Ende des Geldes fest, dass noch so viel Monat übrig ist“. Das führt unweigerlich dazu, dass bis zur Überbrückung zum nächsten Gehalt ein teurer Dispokredit in Anspruch genommen werden muss.

Dieser Teufelsspirale kann man nur entkommen, wenn man sich einmal hinsetzt und eine Budgetplanung macht.

Dafür muss man nur folgende zwei Fragen beantworten:

  1. Wie hoch ist mein monatliches Einkommen?

  2. Wie viel Geld (Limit) darf ich maximal für den Posten „XYZ“ ausgeben?

Mit dem Bewusstsein, wie viel Geld pro Posten zur Verfügung steht und etwas Disziplin, kann man allein mit dieser Vorgehensweise seine finanzielle Kontrolle und Stabilität enorm verbessern.

Eine Budgetplanung ist quasi nur die Theorie und die Praxis kann wieder ganz anders aussehen.

 

Jetzt gilt es zu verifizieren, ob die eigenen Limits auch vernünftig festgelegt wurden.

Und nein, ein reines Gefühl ist an dieser Stelle nicht ausreichend und ein grobes Abschätzen der Ausgaben auch nicht. Denn in 99% der Fällen ist es einem überhaupt nicht bewusst, wie viel Geld man manchmal für nur eine einzige Sache im Monat ausgibt.

Deshalb ist es absolut notwendig sein Bewusstsein an dieser Stelle zu schärfen und das gelingt in vielen Fällen ganz einfach mit einer kostenlosen App, wie zum Beispiel:

  • Ausgaben Manager

  • Money Manager

  • SayMoney

Am besten ist es, für 2-3 Monate ALLE Ausgaben zu tracken und damit meine ich wirklich ALLE Ausgaben. Nur so bekommt man überhaupt ein Gefühl dafür, wohin das eigene Geld fließt und eine Aussage darüber, ob die eigenen Limits realistisch sind.

 

Dritter Punkt – Geldvernichter beseitigen

Die monatlichen Ausgaben zu tracken bringt noch einen weiteren großen Vorteil mit sich. Es lassen sich versteckte Geldvernichter beseitigen.

Angenommen man gibt pro Monat für den täglichen Kaffee to go über 100€ aus, dann handelt es sich dabei um den ersten Geldvernichter. Jetzt gilt es diesen nur noch zu eliminieren. Viel günstiger ist es beispielsweise, den Kaffe to go daheim zuzubereiten.

 

Wer auf den Kaffee to go aber nicht vollständig verzichten möchte, kann auch damit anfangen, sich nur noch jeden zweiten oder dritten Tag einen zu gönnen. Je nachdem wie angespannt die eigene finanzielle Situation ist.

Derartig versteckte Geldvernichter kann man nur ausfindig machen, wenn wirklich akribisch die eigenen monatlichen Ausgaben getrackt werden. Rein nach Gefühl zu gehen, hilft auch an dieser Stelle nicht weiter.

 

Neben den versteckten Geldvernichtern gibt es auch noch die allgemeinen Geldvernichter. Hier zählen z.B. Versicherungen und Verträge dazu. Es kann sehr ratsam sein, beispielsweise jedes Jahr den Handyvertrag mit dem von anderen Anbietern zu vergleichen. Eventuell findet man ein besseres und günstigeres Angebot.

 

Wo man überall nach Geldvernichtern suchen kann, habe ich sehr ausführlich in meinem kostenlosen E-Book „die 7-Tage Sparchallenge“ zusammengefasst. Denn schließlich geht es beim Beseitigen von Geldvernichtern um nichts anderes als unnötige Ausgaben zu vermeiden und (viel) Geld einzusparen.

In meinem E-Book findest du über 100 Spartipps, die man weitestgehend ohne Verzicht umsetzen kann.

 

Bist du bereit die 7-Tage Sparchallenge anzutreten?

 

Vierter und letzter Punkt – das Kontensystem

 

Das Kontensystem klingt erst einmal viel komplizierter als es tatsächlich ist. Der Grundgedanke dahinter ist einfach. Anstatt einem Bankkonto besitzt man mehrere.

Damit hat man die Möglichkeit, sein Geld auf die verschiedenen Konten zu verteilen. Zum Beispiel kann ein Konto für den Notgroschen verwendet werden. Das zweite Konto ist das Urlaubs- oder Ausgehkonto und das dritte für den alltäglichen Gebrauch. Je nach Vorliebe, kann das eigene Kontensystem frei gestaltet werden.

Wozu das gut ist?

Nehmen wir den Notgroschen. Befindet sich dieser nicht auf dem alltäglichen, sondern etwas „entfernt“ auf einem zweiten Konto, dann ist die Gefahr viel geringer, dass dieser für Konsum ausgegeben wird.

 

Außerdem finde ich persönlich, dass ein Kontensystem einen sehr positiven psychologischen Effekt hat, wenn es darum geht sich an gewisse Regeln zu halten, die man mit seinem Finanzplan eingeht.

 

Angenommen man richtet sich als Frau/Mann ein Shoppingkonto ein. Reicht das darauf überwiesene Geld (gesetztes Limit) für das teure rote Kleid/den teuren roten Anzug nicht aus, ist man wahrscheinlich eher dazu geneigt, das Kleid/den Anzug nicht zu kaufen und sich an die Planung zu halten. 

4.3 Das erste Stockwerk - die finanzielle Zukunftsplanung

Welche Wünsche und Ziele möchte man sich seinem einzigartigen Leben noch erfüllen?

Darf es eine Weltreise sein? Ein Haus am See oder die Traumhochzeit wie aus dem Bilderbuch? Egal was es ist, an dieser Stelle sollte man sich Gedanken über seine teuren Wünsche, Ziele oder (notwendige) Anschaffungen machen.
 

Denn je früher man weiß, wann und wie viel Geld man benötigt, desto besser kann darauf gespart werden. Eine frühe Planung hat nämlich den Vorteil, dass man sein Geld in renditestärkeren Anlagen investieren kann und man dadurch verhindert, kurzfristig auf einen teuren Konsumkredit zurückgreifen zu müssen.
 

Apropos Kredit. Bevor man mit dem Sparen beginnt, ist es i.d.R. am sinnvollsten erst die teureren Konsumkredite zu tilgen. Die hohen Zinsen, die man sich dadurch erspart, entsprechen einer stattlichen Rendite, die eine alternative Anlage erst einmal erwirtschaften muss.

Deshalb gilt folgender Merksatz:

Sind die zu zahlenden Zinsen für den Konsumkredit höher als die zu erwartende Rendite einer Anlage, gilt: Erst Tilgen dann Sparen!

4.4 Das Dach - der Vermögensaufbau

Bevor jetzt das eigene Geld ohne Verstand und ohne Plan in irgendwelche Anlagen investiert wird, gilt auch hier einen Moment innezuhalten. Denn bis jetzt fehlt immer noch das große finanzielle Ziel, welches man bis spätestens zum Renteneintritt erreicht haben sollte.

Aber was versteht man jetzt genau, unter dem großen finanziellen Ziel?

Das Problem bei Renteneintritt ist, dass man seinen Lebensstandard enorm einschränken muss, weil die gesetzliche Rente in vielen Fällen nur noch ca. 50% vom letzten Nettogehalt entspricht.

In diesem Fall spricht man auch von der Rentenlücke, also die Lücke vom letzten Nettogehalt zur ersten Rente. Und diese Rentenlücke gilt es zu schließen.

Um die Rentenlücke schließen zu können, muss man ein ausreichend hohes Vermögen bis zum Renteneintritt angespart haben. Wie groß das Vermögen sein muss, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab (hier sind die Wichtigsten aufgelistet):

  • Wie man die Rentenlücke berechnet. In diesem Fall gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen.

  • Wie viel Geld man ab Rentenbeginn jeden Monat zur Verfügung haben möchte

  • Von der gesetzlichen Rente

  • Der Inflation

  • Den Steuern

 

In meinem Gratis Workshop „Deine Rentenlücke“ erkläre ich Schritt für Schritt, wie man sein finanzielles Ziel berechnen kann. Also das Vermögen, das bis zum Renteneintritt benötigt wird, um bis ans Lebensende finanziell ausgesorgt zu haben.

Eine wichtige Anmerkung noch:

Wie bereits erwähnt, gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen, die Rentenlücke und das daraus folgende Vermögen zu berechnen. Ich habe mich aus diesen Gründen für die pessimistischste Variante entschieden:

Bis zum Renteneintritt kann sehr viel passieren:

  • Die Inflation kann durchschnittlich über den angestrebten 2% liegen

  • Steuerabgaben können steigen

  • Vielleicht gibt es irgendwann überhaupt keine gesetzliche Rente mehr

  • Die Renditeentwicklung der Anlagen ist nicht wie erhofft

  • Und und und …

Aus diesen Gründen bin ich persönlich ein Freund davon, das „große finanzielle Ziel“ höher anzusetzen, als es manch anderer macht. Lieber ist mein Ziel zu hoch und ich verfehle es minimal, anstatt ein Ziel anzusetzen, das nachher aufgrund einer zu optimistischen Rechnung doch nicht ausreichend ist. 

Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie viel man sparen möchte, mit wie viel Geld man am Ende auskommt und wie groß die eigenen Wünsche sind, die man sich in seinem letzten Lebensabschnitt noch erfüllen möchte.

Nachdem man sich meinen gratis Workshop angeschaut hat, wird man wissen, wie groß die eigene Rentenlücke und somit das große finanzielle Ziel ist.

Nun kommen wir zum spannendsten Teil, dem Vermögensaufbau. Denn ohne die richtige Vorgehensweise wird es unmöglich sein, das Sparziel zu erreichen.

 

Die einzigen zwei Ausnahmen:

  • man erbt ein ordentliches Vermögen,

  • oder man gewinnt im Lotto.

Rechnet man allerdings weder mit einem Lottogewinn noch mit einem üppigen Erbe, bleibt nichts anderes übrig als sich selbst darum zu kümmern.

Eines kann ich aber schon mal vorwegnehmen, Vermögensaufbau mit dem Sparbuch zu betreiben ist leider nicht zielführend, auch wenn die Zinsen momentan wieder am steigen sind. Die hohe Inflation sorgt dennoch dafür, dass die Kaufkraft weiterhin stark an Wert verliert.

Es gibt aber viele andere Wege und Möglichkeiten Vermögensaufbau zu betreiben. Auch die Finanzindustrie bietet unzählig viele Finanzprodukte an. Das Schlimme dabei ist, alle versprechen das gleiche, nämlich eine stattliche Rendite - doch halten tun es die wenigsten. Nur eines haben i.d.R. alle gemeinsam: sehr hohe Kosten, die man für das Anlageprodukt ab Vertragsabschluss bezahlen muss.

Deshalb lautet meine Empfehlung: Beim Vermögensaufbau sollte man auf jegliche Anlageprodukte von Banken, Versicherungen und Beratern verzichten.

Das Ziel ist es also, sich weitestgehend selbst um die eigenen Anlagen zu kümmern. Dafür bieten sich trotzdem immer noch viele Möglichkeiten an und jede Anlageart ist wieder eine eigene Disziplin mit neuen Herausforderungen und Stolpersteinen, die man kennen und beachten sollte.

Folgende Anlagen halte ich für den Anfang als geeignet:

  • ETF-Sparpläne

  • Aktien (allerdings nur wenn man ein Interesse daran hat, sich ausgiebig über das Unternehmen zu informieren)

  • Anleihen

  • Immobilien (vermietet)

  • Rohrstoffe wie z.B. Gold

  • P2P-Kredite

Alle weiteren Anlagemöglichkeiten würde ich zu Beginn ignorieren, dazu gehören unteranderem:

  • Anlageprodukte von Banken und Versicherungen wie z.B.:

    • Bausparvertrag

    • Lebensversicherungen mit Sparkomponente

    • Festgeldkonto

    • Sparbuch

    • Riester-Verträge

    • sonstige Anlageprodukte

  • Zertifikate, Optionsscheine, Futures und was sonst noch alles dazu gehört

  • Fonds und geschlossene Fonds

  • Crowdinvesting

  • Jegliche alternativen Investments wie: Comics, Oldtimer, Diamanten, Kunstwerke, Uhren und etc.,

       außer man ist ein absoluter Kenner und Profi in dem entsprechenden Bereich

 

Es ist ratsam in mehrere Assets (Anlageklassen) zu investieren, dadurch reduziert man die Schwankungen des eigenen Vermögens und kann nachts entsprechend ruhiger schlafen.

Mit der Rentenlücke kennt man nun sein finanzielles Ziel und der nächste Schritt ist es, mit unterschiedlichen Anlageklassen dieses Ziel zu erreichen. Es gibt natürlich unzählige Möglichkeiten, Vorlieben und Empfehlungen, wie man am besten Vorgehen kann.

Meine Empfehlung ist, unabhängig von Person, Beruf und Einkommenshöhe immer die gleiche:

Beginne mit einem bzw. mehreren ETF-Sparplänen. Sie bilden das Fundament für den Vermögensaufbau.

5. Die IST-Analyse

Bevor man sich jetzt in den Finanzdschungel stürzt und orientierungslos umherirrt, gibt es einen entscheidenden Punkt, den man zu Beginn angehen sollte, nämlich eine IST-Analyse von der eigenen aktuellen Situation.

Für die IST-Analyse habe ich ein kleines Arbeitsbuch entworfen, das man kostenlos herunterladen kann. Dieses Arbeitsbuch enthält unter anderem eine ausführliche Checkliste von sehr vielen Finanzprodukten, die bei der IST-Analyse helfen soll und eine Vorlage vom Finanzplan zum Eintragen der aktuellen Ist-Situation.

Betrachten wir jetzt die einzelnen Etagen vom Finanzplan genauer und schauen uns an, was man dort entsprechend analysieren und eintragen sollte:

 

Das Fundament - Versicherungen

Beim Fundament gibt es nur eine Frage zu beantworten: Welche Versicherungen hat man bereits abgeschlossen? 

Jeder sollte wissen, welche Versicherungen er bereits abgeschlossen hat. Zum einen bekommt man dadurch einen Überblick und zum anderen wird der Abschluss von gleichen Versicherungen vermieden.

 

Du lachst, aber tatsächlich kommt es häufiger vor, dass einzelne Personen z.B. eine Haftpflichtversicherung doppelt abschließen, weil sie keinen Überblick über ihre Finanzen bzw. in diesem Fall über ihre Versicherungen haben.

Wer das kostenlose Arbeitsbuch heruntergeladen hat, kann im Fundament vom IST-Finanzplan alle Versicherungen eintragen, die man bereits abgeschlossen hat.

Mit Hilfe der Checkliste im Arbeitsbuch wird man auf jeden Fall keine Versicherung vergessen. 

 

Das Erdgeschoss – die finanzielle Basis

Hat man bereits einen Notgroschen angespart oder ist gerade dabei einen aufzubauen, dann kann die bereits angesparte Summe ins Erdgeschoss eingetragen werden. 

Etwas aufwändiger ist die Analyse der Einnahmen und Ausgaben. Deshalb ist meine Empfehlung zunächst eine Haushaltsbuch-App herunterzuladen und über 2-3 Monate alle Ausgaben und Einnahmen zu tracken. Nur so lassen sich versteckte Geldvernichter ausfindig machen. Die Höhe der Einnahmen und die Höhe der Ausgaben sollte man ebenfalls im Erdgeschoss eintragen.

Falls man mehrere Konten besitzt, dann sollte man diese Information hier auch noch vermerken und damit wäre das Erdgeschoss abgeschlossen. 

 

Das erste Stockwerk – die finanzielle Zukunftsplanung

Man hat sich bereits Gedanken über die eigenen Träume, Ziele und teuren Anschaffungen in der Zukunft gemacht?

 

Dann sollte man folgende Punkte in das erste Stockwerk eintragen:

  • Wann wird die Anschaffung / Ausgabe fällig?

  • Wie viel hat man bereits gespart?

  • Wie hoch ist das benötigte Kapital?

  • Wie spart man aktuell darauf?

Du hast dir noch keine Gedanken darüber gemacht? Dann kannst du diesen Punkt überspringen.

Abschließend fehlen in dieser Etage noch die aufgenommenen Kredite. Man sollte alle Konsumkredite und anderen Darlehens (z.B. für ein Eigenheim) mit dem noch offenen Betrag und dem entsprechenden Zinssatz eintragen.

 

Das Dach – Vermögensaufbau

Man hat schon mit dem Vermögensaufbau begonnen und bereits in Aktien, Gold, anderen diversen Anlageprodukte investiert oder ein größeres Sümmchen auf dem Konto liegen? Dann gehören diese Informationen ins Dach.

Auch an dieser Stelle hilft die Checkliste im Arbeitsbuch, damit man keine Anlageprodukte vergisst.

 

Damit wäre die IST-Situation analysiert. An dieser Stelle angelangt hat man einen sehr guten Überblick über seine aktuelle finanzielle Situation. Nun folgt der zweite Schritt nämlich der SOLL-Finanzplan.

Checkliste - IST-Analyse

Checkliste IST-Analyse

6. Der SOLL-Finanzplan

An dieser Stelle ist nun klar, wie ein möglicher Finanzplan aussehen kann und welche Aufgaben in den einzelnen Stockwerke umgesetzt werden sollten.  Die IST-Analyse hilft nun dabei die Schwächen und die offenen Punkte in den eigenen Finanzen auszumachen und genau diese Informationen helfen nun dabei den SOLL-Finanzplan aufzubauen.

Mit dem SOLL-Finanzplan werden die nächsten Schritte definiert, um die Lücken zu schließen und die finanziellen Ziele zu erreichen. Leider ist der Aufbau von einem SOLL-Finanzplan umfangreicher als eine IST-Analyse und sehr stark von der individuellen Situation und dem eigenen Charakter abhängig.

 

Deshalb gibt es in diesem Fall auch keine simple Vorlage wie bei der IST-Analyse. Dafür ist das Thema Finanzen mit seinen vielen Facetten doch zu umfangreich. Falls du aber trotzdem gerne mit meiner Unterstützung deinen SOLL-Finanzplan erstellen möchtest, dann verweise ich gerne an dieser Stelle auf meinen Workshop „Money Management für (Berufs-) Einsteiger“.

Dieser Workshop besteht zum einen aus einer Videothek mit 41 Videos, die ein finanzielles Grundwissen vermitteln. Damit du trotzdem nicht alles allein umsetzen musst, werden wir uns während der Workshopdauer von mindestens 4 Monaten, einmal wöchentlich online zusammenfinden und über deine offenen Fragen und das weitere Vorgehen sprechen. Du wirst also nicht allein gelassen, sondern erhältst durchweg meine Unterstützung.

DAS ERHÄLTST DU

3 Monate intensives Finanzcoaching

Geld zurück Garantie - teste einen Monat lang, ob dir mein Coaching gefällt oder nicht.

E-Mail Support während dem kompletten Workshop

Umfangreiches Arbeitsbuch als PDF

zum Workshop

Lebenslanger Zugriff auf drei Lektionen mit 41 informativen Lernvideos, für den Aufbau eines soliden finanziellem Grundwissen

Pro Woche ein persönliches Gespräche

(3 Monate persönliche Begleitung), um offene Fragen und das weitere Vorgehen zu besprechen

Checklisten für diverse Versicherungen

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Checkliste - SOLL-Finanzplan

Für alle die sich alleine um ihren SOLL-Finanzplan kümmern möchten, habe ich eine Checkliste mit den wichtigsten Aufgaben erstellt:

Checkliste privater SOLL-Finanzplan

7. Finanzplanung – Ergänzungen je nach Situation

Der bisherige Artikel befasst sich mit einem Finanzplan, der unabhängig der eigenen Situation angewendet werden kann. Damit meine ich, dass die beschrieben Aufgaben jeder eigens für sich umsetzen sollte.

Ist man jedoch Student, alleinerziehend, hat eine Familie / einen Partner oder ist bereits in Rente, gibt es noch weitere wichtige Punkte, die man nicht vergessen sollte.

Leider kann ich an dieser Stelle nicht ins Detail gehen, da es doch sehr umfangreich ist, dennoch möchte ich noch ein paar Anregungen geben.

7.1 Finanzplan Student - Ergänzungen

Mit dem Vermögensaufbau dürfte es als Student schwieriger werden, deshalb gilt es an dieser Stelle nach zusätzlichen Einnahmequellen Ausschau zu halten.

Je nach Einkommenssituation der Eltern und Geschwistern sollte man prüfen, ob man ein Recht auf Bafög hat. Der Vorteil des Bafögs ist, dass man gegebenenfalls nicht den vollständigen Betrag zurückbezahlen muss.

Falls jedoch der Antrag auf Bafög abgelehnt wird, hat man immer noch die Möglichkeit sich nach einem Stipendium umzuschauen. Bevor man jetzt aber denkt, die eigenen Noten sind dafür zu schlecht, möchte ich an dieser Stelle widersprechen.

Viele Organisationen bekommen aus diesem Grund ihre Stipendien nicht unter die Studierenden, weil sich einfach zu wenige dafür bewerben. Man benötigt keinen 1,0 oder 1,5er Notendurchschnitt, um ein Stipendium zu erhalten.

In meinem Bachelorstudium habe ich tatsächlich ein Stipendium erhalten und mein Notendurchschnitt betrug 1,9. Wäre einer meiner Professoren nicht auf mich zugekommen, hätte ich mich auch niemals auf ein Stipendium beworben. Seitdem ist meine Meinung: Einfach ausprobieren, mehr als eine Absage kann man nicht erhalten. Der große Vorteil eines Stipendiums ist, man muss i.d.R. das Geld nicht zurückbezahlen.

Checkliste - Ergänzungen Student

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7.2 Finanzplanung Familie / Beziehung - Ergänzungen

Um die Finanzen in einer Beziehung zu regeln empfehle ich folgende Punkte umzusetzen:
 

  • Ein offenes Gespräch über die Finanzen in der Beziehung

  • Das Drei-Konten-Beziehungsmodell

  • Elternzeit planen

  • Ehevertrag

 
 

Ein offenes Gespräch über die Finanzen in der Beziehung

 

Auch wenn die Schmetterlinge wild im Bauch umherfliegen und die Liebe sich anfühlt, als würde sie nie enden wollen, gehört es zu einer gesunden Beziehung, über die gemeinsamen Finanzen zu sprechen. Unromantisch hin oder her, falls die Beziehung später doch in die Brüche geht, lässt sich viel Ärger ersparen.
 

Ich spreche aus Erfahrung: Meine Eltern haben sich getrennt und das Hauptstreitthema war das gemeinsame Geld. Letztendlich kann ich jedem nur empfehlen sich finanziell nicht vom Partner abhängig zu machen. So ehrlich und aufrichtig sich die Liebe am Anfang auch anfühlen mag, in die Brüche kann sie trotzdem jederzeit gehen.

 
 

Das Drei-Konten-Beziehungsmodell
 

Ein erster wichtiger Schritt zu geregelten Finanzen in einer Beziehung finde ich persönlich das Drei-Konten-Beziehungsmodell. Jeder Partner hat sein eigenes privates Konto (welches trotzdem in weitere Konten gesplittet sein kann) und dann gibt es das dritte und gemeinsame Konto.
 

Von diesem Konto können alle gemeinsamen Kosten bezahlt werden, wie Miete, Stromkosten, Internet- und Rundfunkgebühren.

Am besten berechnet man im Voraus die ungefähren monatlichen Kosten und anschließend überweist jeder Partner x% vom eigenen Gehalt auf das gemeinsame Konto, so dass alle anfallende Kosten gedeckt werden können.
 

Beispiel:
 

  • Einkommen Partner A: 2.500€

  • Einkommen Partner B: 1.500€

  • Kosten pro Monat: 1000€
     

Angenommen Partner A und Partner B überweisen monatlich 25% von ihrem Gehalt auf das gemeinsame Konto, dann sind die Kosten fair in Abhängigkeit vom Gehalt verteilt.
 

  • Belastung für Partner A: 625€

  • Belastung für Partner B: 375€

  • Monatliche Einzahlung ins gemeinsame Konto: 1.000€

 

ACHTUNG:
 

Ein Fehler wird häufig gemacht und zwar das Aufteilen der Gesamtkosten zu gleichen Teilen. Angenommen die monatlichen Kosten betragen wieder 1.000€, Partner A verdient 2.500€ und Partner B 1.500€. Dann ist es nicht gerechtfertigt, wenn sowohl Partner A als auch Partner B 50% der Kosten bezahlen muss.
 

Während Partner A nämlich nur 25% seines Gehaltes dafür aufbringen muss, wäre es für Partner B eine Belastung in Höhe von 33%. An dieser Stelle ist dann das Drei-Konten-Beziehungsmodell eine faire Lösung.



Elternzeit planen
 

Die Elternzeit hat einen großen Einfluss auf die finanzielle Situation desjenigen, der sich dazu entscheidet, sich daheim um das Kind zu kümmern.

Deshalb ist es entscheidend die Elternzeit gut zu planen und mit dem Partner eine vernünftige Lösung zu finden, um die finanziellen Nachteile in der Elternzeit auszugleichen.
 

Ein Drei-Konten-Beziehungsmodell mit prozentualer Einzahlung ist der erste Schritt in die richtige Richtung, weil der Partner mit dem Haupteinkommen auch den Hauptteil der Kosten tragen muss.
 

Trotzdem können die finanziellen Einschnitte des daheim bleibenden Partners enorm sein, weshalb man noch einen Schritt weitergehen und sich überlegen sollte, ob es möglich ist die Elternzeit gerecht 50:50 aufzuteilen. Sprich: Jeder Partner reduziert die Arbeitszeit, um so genug Zeit für die Betreuung des Kindes zu haben.


 

Ehevertrag
 

Wie bereits erwähnt, war die Scheidung meiner Eltern eine Katastrophe und ein Paradebeispiel wie es nicht ablaufen sollte. Um solche Streitigkeiten zu vermeiden, halte ich es für sinnvoll einen Ehevertrag aufzusetzen, der die finanzielle Situation klar und eindeutig regelt.
 

Auch wenn für viele Menschen und Paare ein Ehevertrag als unromantisch eingestuft wird, sollte man sich meiner Meinung nach überwinden und über dieses wichtige Thema sprechen. Es lässt sich im Ernstfall viel Ärger, Gerichtstermine, Geld und Zeit sparen.
 

Einen Ehevertrag sollte man am besten zeitnah nach der Hochzeit angehen, denn i.d.R. heiratet man jung und das Vermögen ist noch überschaubar. Die Kosten für einen Ehevertrag richten sich nämlich nach dem Gesamtvermögen. Je größer das Vermögen, desto höher die Kosten.

Checkliste - Ergänzungen Familie / Beziehung

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7.3 Finanzplanung als Alleinerziehender - Ergänzungen

Gerade bei Alleinerziehenden ist der oben beschriebene Finanzplan nicht ausreichend und muss um einige sehr wichtige Punkte ergänzt werden:

  • Betreuung

  • Unterhalt

  • Staatliche Hilfen

Alle drei Punkte können sich positiv wie auch negativ auf das eigene Einkommen auswirken, deshalb sollte man sich rechtzeitig darum kümmern.

 

Betreuung

Das eigene Kind und den Beruf unter einen Hut zu bekommen ist wirklich nicht einfach. Deshalb ist eine gute Betreuung das A und O. 

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie die Betreuung aussehen kann:

  • Familie und Freunde

  • Kindergarten

  • Tagesmutter

  • Au-Pair

  • Leihomas und Leihopas

Man sollte sich auch bereits im Vorfeld darüber Gedanken machen, wer im Ernstfall einspringen kann. Am besten, bevor man wegen einer Grippe oder einem wichtigen Termin verhindert ist, das eigene Kind vom Kindergarten abzuholen.  

 

Unterhalt

Es kann für einige unangenehm sein, vom getrennt lebenden Partner Unterhalt zu verlangen. Der eigene Stolz sollte aber nicht der Grund sein, Unterhalt abzulehnen. Das Elternteil, das sich um das eigene Kind kümmert, hat ein Recht auf Unterhalt und zum Wohle des Kindes sollte darauf nicht verzichtet werden.

 

Staatliche Hilfen

Als Alleinerziehender ist es in vielen Fällen nicht mehr möglich eine Vollzeitstelle zu besetzen. Als Teilzeitbeschäftigter muss man leider große Einschnitte im Gehalt hinnehmen. Da kann es in vielen Fällen finanziell gesehen dann doch etwas enger werden.

Warum also keine staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen, wenn sie schon zur Verfügung gestellt werden, wie z.B.:

  • Wohngeld

  • Zuschüsse zur Kinderbetreuung

  • Kinderzuschlag

  • Sozial- /Familienpass

  • Bildungs- und Teilhabepaket

  • Kinderwohngeld

  • Bafög (für Schüler und Studierende)

  • Berufsausbildungshilfe

 

Am besten je nach Bedarf informieren und die staatlichen Hilfen ohne schlechte Gewissen in Anspruch nehmen. Dafür werden sie schließlich auch angeboten.

Checkliste - Ergänzungen Alleinerziehender

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7.4 Finanzplanung als Rentner - Ergänzungen

Hat man die Rente und somit den letzten Lebensabschnitt erreicht, wird es höchste Zeit noch drei wichtige Punkte im Finanzplan aufzunehmen bzw. anzugehen. Obwohl meine Empfehlung ist, nicht zu warten, sondern alle drei Punkte so früh wie möglich zu erledigen.

 

Die Rede ist von:

  • Der Notfallmappe

  • Das Testament

  • Der Auszahl- und Entnahmeplan

Es ist verständlich, dass es keine Freude bereitet sich mit dem eigenen Tod zu beschäftigen. Trotzdem ist es für die Hinterbliebenen eine enorme Hilfe, wenn die wichtigsten Dingen geregelt hinterlassen werden.

Die Notfallmappe

Die Notfallmappe ist für Hinterbliebene eine enorme Hilfe, denn sie müssen sich nicht durch unzählige Unterlagen kämpfen und sie ersparen sich etliche Telefonate mit den Behörden.

Eine Notfallmappe sollte unteranderem enthalten:

  • Kopien von wichtigen Dokumenten

  • Immobilienübersicht

  • Alle wichtigen Zugangsdaten / Passwörter zu Depots, Social Media Accounts etc.

  • Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung

  • Testament

  • Bestattungsverfügung

  • Finanzübersicht über Depots, Bankkonten, Schließfächer, etc.

  • Vollmachten für Bankkonten, Schließfächer etc.

  • Patientenverfügung

  • Haustierverfügung

  • Gesundheitsverzeichnis

  • Versicherungsübersicht

  • Krankenakten und Gesundheitsfragebögen, die für eine BU oder Lebensversicherung eingereicht wurden

  • Übersicht über sonstige Anlageprodukte

  • Entsprechende Vollmachten von Selbstständigen und Unternehmern

  • Kontaktdaten von Angehörigen

  • Eine Übersicht über Abos (Netflix, Amazon Prime, Zeitschriften, Fitnessstudio etc.)

Die Liste zeigt lediglich einen Ausschnitt der Unterlagen und Informationen, die in eine Notfallmappe gehören. Ich glaube durch die Auflistung dürfte es verständlich werden, warum man den Hinterbliebenen mit einer entsprechenden Vorbereitung jede Menge Arbeit ersparen kann.

ACHTUNG

Diese Mappe darf unter keinem Umstand in die Hände von Kriminellen fallen. Man sollte sich also sehr gut überlegen, wo man die Notfallmappe aufbewahren möchte. Jeder darf für sich selbst entscheiden, ob er die Notfallmappe lieber in ausgedruckter oder digitalisierter Form erstellen möchte . Wenn man sich für den digitalen Weg entscheidet, sollte sie sich auf mindestens zwei externen Festplatten und nicht auf dem Computer befinden. 

 

Das Testament

Ich gehe davon aus, dass es klar ist, warum ein Testament zu den Pflichtdokumenten gehört. In zu vielen Familien herrscht Streit, weil man sich nicht über die Vermögensverteilung einig wird. Wenn einem etwas an der eigenen Familien liegt, sollte man das Vermögen fair an die Hinterbliebenen verteilen und es entsprechend in einem Testament festhalten.

 

Der Auszahl- und Entnahmeplan

Zum Schluss widmen wir uns nochmal einem schöneren Thema. Denn wer kurz vor der Rente steht und über die letzten Jahrzehnten ein üppiges Vermögen aufgebaut hat, muss sich jetzt überlegen wie es weitergehen soll.

 

Bleibt man an der Börse investiert, können Krisen dazu führen, dass vorübergehend das eigene Vermögen stark an Wert verliert. Auf der anderen Seite sorgt der Zinses-Zins-Effekt in guten Börsenjahren für stattliche Erträge.

Man sollte sich also gut überlegen, wie der Auszahlungs- und Entnahmeplan aussehen soll. Je nach Vermögen und dem monatlichen Bedarf muss jeder für sich selbst entscheiden, wie viel Risiko man bereit ist einzugehen. Auch hier gibt es wieder viele individuelle Wege, die man umsetzen kann.

Checkliste - Ergänzungen Rentner

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8. Fazit

Ein Finanzplan ist ein enorm wichtiges Hilfsmittel, um einen Überblick über die eigenen Finanzen zu erhalten. Bestehend aus einem festen Kern, muss der Finanzplan je nach Lebenssituation erweitert und ergänzt werden.

Ja, ein Finanzplan ist mit Arbeit verbunden. Einmal erstellt ist er nicht in Stein gemeißelt, sondern kann sich wie das eigene Leben zu jedem Zeitpunkt dynamisch verändern. Letztendlich kann man mit einem Finanzplan aber nur gewinnen. Nämlich ein tieferes und klareres Verständnis, eine klare Vorgehensweise und die Kontrolle über die eigenen Finanzen.

Ich weiß, am Anfang fühlt man sich wie in einem Finanzdschungel, allein, orientierungslos und überfordert. Doch je mehr man sich mit dem Thema Finanzen auseinandersetzt, desto einfacher und verständlicher wird das Thema.

 

An dieser Stelle kann ich dir nur nochmal meine Hilfe anbieten. In meinem umfangreichen Workshop lernst du innerhalb kürzester Zeit alle wichtigen Grundlagen zum Thema Finanzen. In persönlichen wöchentlichen Gesprächen mit mir, werde ich deine Fragen beantworten und wir werden deinen Finanzplan individuell auf deine Lebenssituation anpassen.

Ich freue mich bereits darauf, dein Guide im Finanzdschungel zu sein.

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